Pressemitteilung

ADFC Elmshorn unterstützt Schutzstreifen in der Ansgarstraße

In den Mitgliedertreffen des ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V. – Ortsgruppe Elmshorn sind die geplanten Baumaßnahmen in der Ansgarstraße ein viel diskutiertes Thema. „Wir haben mit großem Interesse die Planungsentwürfe und die Berichterstattung dazu verfolgt“, berichtet ADFC-Mitglied Raphael Haugwitz. Der ADFC Elmshorn, der die Interessen der Radfahrer und Fußgänger in der Stadt vertritt, unterstützt die sogenannte „Variante 3b“, die die Anlage von Schutzstreifen auf der Fahrbahn vorsieht. Haugwitz: „Aus unserer Sicht hat die Politik mit der Entscheidung für die Bauvariante 3b die beste Wahl getroffen. Nun muss allerdings auch so gebaut werden.“ Verantwortungsvoll geplante Schutzstreifen trennen Radfahrer, Fußgänger und geparkte Kfz besser als zu schmale Radwege auf zu schmalen Bürgersteigen. Schutzstreifen rücken darüber hinaus den Radverkehr in das Sichtfeld und damit in das Bewusstsein der Autofahrer. Was man sieht, fährt man nicht um. Unfälle der Radfahrer mit Rechtsabbiegern sind selten, wenn der Radverkehr links neben den Kfz-Parkplätzen, d.h. – aus der Sicht der Autofahrer auf der Fahrbahn – vor den Parkplätzen geführt wird.

Angesichts neuer Signale aus der Verwaltung und der Politik fürchtet der ADFC, dass – wie so oft in Elmshorn – am Ende die Bedenkenträger siegen. Kampfbegriffe wie „Todesstreifen“ sind jedoch ebenso wenig hilfreich, wie das Bekenntnis mancher Politiker, dass die Statistiken zwar für Schutzstreifen sprächen, das Sicherheitsempfinden vieler Radfahrer hingegen ist ein anderes sei. Haugwitz dazu: „Die Interessen derjenigen, die tatsächlich häufiger mit dem Rad unterwegs sind, kamen in der öffentlichen Diskussion bisher viel zu selten zu Wort. Wenn wir über Gefahren und Sicherheit reden, sollten wir zuerst einmal in die Vergangenheit schauen. In der Unfallstatistik der letzten Jahre schneidet die Ansgarstraße jedoch schlecht ab.“ Der jetzige 1,25 m bis 1,40 m breite Radweg ohne seitlichen Abstand zu geparkten Kfz stellt ein Sicherheitsrisiko dar und dürfte dieser Form heute nicht mehr gebaut werden. Angesichts dieser Zustandsbeschreibung sollten die SPD-Fraktion im Rathaus und die Schutzstreifen-Gegner Verzögerungen der Baumaßnahme nicht als Erfolg verkünden.

Viele Argumente der Gegner der Variante 3b sind leicht zu widerlegen. Die Unfälle zwischen Radfahrern und Kfz, die aus Grundstücken ausfahren, nehmen nicht zu, sondern deutlich ab. Grund: Schutzstreifen werden – anders als Radwege – so gut wie nie in der falschen Richtung befahren und Autofahrer sind bei der Einfahrt auf die Fahrbahn deutlich aufmerksamer als bei der Querung eines Radweges. Haugwitz dazu: „Die vom Verkehrsplaner Jens Rümenapp vorgeschlagene Variante 3b ist ausgereift und wird sich im Alltag bewähren. Sie ist gut auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmt. Hier sollte der Bürger dem Experten auch einmal vertrauen.“

Beim ADFC-Elmshorn ist man sich jedenfalls noch über einen weiteren Punkt einig: es geht nicht allein um die Ansgarstraße, sondern um wichtige Weichenstellungen für die Radverkehrspolitik in Elmshorn.